Psaume 130 (CXXX) 'Du fond de l'abîme' pour contralto solo, choeur mixte et orchestre piano reduction
von Lili Boulanger

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Informationen zu "Psaume 130 (CXXX) 'Du fond de l'abîme' pour contralto solo, choeur mixte et orchestre piano reduction"

Komponist/Autor: Lili Boulanger
Verlag: Inter-Note GmbH
Verlagsnummer: 100001-0002
EAN: 9990900730804
ISMN: M-50296-045-2

Beschreibung

Psalm 130
Lili Boulanger vollendete die Vertonung des Bußpsalms 130 „Du fond de l'abîme“ („Aus der Tiefe des Abgrunds schreie ich zu dir, oh Herr“) 1917 nach fast acht Jahren, mitten im Ersten Weltkrieg.

Das Werk ist dem Andenken an ihren Vater Ernest Boulanger gewidmet (""à la mémoire de mon cher Papa""), der bereits 77 Jahre alt war, als Lili geboren wurde. Der Psalm 130 ist ein ungeheuer dramatisches Werk von großer Emotionalität und bleibt eine ihrer wichtigsten Psalmvertonungen, die sie schwerkrank im Bett mit Hilfe ihrer Schwester Nadia Boulanger vollendete. Mit „Du fond de l'abîme“ hat Lili Boulanger quasi ihr eigenes Requiem geschrieben. Sowohl ihre Tagebücher als auch die Skizzenbücher der Komponistin lassen vermuten, dass das Werk ursprünglich ein Requiem werden sollte..

Boulanger setzt Orgel und Chor als Symbole ihres katholischen Glaubens ein. In dem Werk kommt auch das Sarrusophon zum Einsatz, in der heutigen Zeit wird dieses seltene Instrument üblicherweise durch das Kontrafagott ersetzt. Ihre kompositorische Meisterschaft zeigt sich auch in der Kombination von dichten Harmonien, die sich mit horizontal nebeneinander liegende Linien verbinden. Ausdrucksstarke, reich verzierte chromatische Melodien kontrastieren mit Melodien, die mit Andeutungen an die Gregorianik zeigen. Das Werk besticht durch seine Verbindung von homophonen und kontrapunktischen Mitteln sowie die raffinierte und äußerst differenzierte Instrumentation.

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Lili Boulanger (1893-1918)

„Eine Frau, Lilli Boulanger, die 19-jährige Tochter eines Gesangslehrers am Konservatorium, hat den Grand Prix de Rome gewonnen, wobei es das erste Mal in seiner 110-jährigen Geschichte ist, dass eine Frau den heißbegehrten Preis erhielt. Dass unter anderem so bemerkenswerte Komponisten wie Berlioz, Bizet, Gounod, Massenet, Debussy und Charpentier Rompreisträger waren, macht seinen Wert deutlich.“
Diese zeitgenössische Pressemeldung zeigt die herausragende Bedeutung der 1893 geborenen Komponistin. Entgegen den damaligen euphorischen Erwartungen hat dies auch über 100 Jahre später noch nicht dazu geführt, sich in der Realität des Konzertbetriebes widerzuspiegeln. Durch ihren frühen Tod im Alter von nur 24 Jahren am 15. März 1918, inmitten der schlimmsten Phase des 1. Weltkriegs, waren die Voraussetzungen kaum vorhanden, überhaupt von der Nachwelt erinnert zu werden. Erschwerend hinzu kamen die Umbruchzeit der 20er Jahre und der 2. Weltkrieg. Ohne die hartnäckige Überzeugungsarbeit ihrer Schwester Nadja Boulanger (1887-1979), die ebenfalls eine erfolgreiche Komponistin war, wäre das Werk dieser genialen jungen Frau vielleicht inzwischen in Vergessenheit geraten.
Im Alter von nur 19 Jahren gewann Lili 1913 für die Kantate »Faust et Helene« als erste Frau den „Grand Prix de Rome“, trotz der Konkurrenz zu namhaften Komponisten und der offenen Frauenfeindlichkeit einiger Jurymitglieder. Ihr Beitrag war mit Abstand der beste unter den Beiträgen.
Lili Boulanger gehört mit Debussy, Ravel und Dukas zu den wichtigsten Vertretern des Impressionismus. Trotz ihres nur kurzen Lebens von 24 Jahren entwickelte sie einen charaktervollen Personalstil und schuf mit großer Erfindungskraft unterschiedlichste Werke wie Lieder, Klaviermusik, Opernszenen und Chormusik. Die Verwendung von Ganztonskalen und Pentatonik, mehrdeutigen Tonalitäten und raffinierter, experimenteller Harmonik mit bisweilen bitonalen Andeutungen waren Eigenschaften, die sie mit Debussy teilte.
Ihre Betonung der Subtilität durch impressionistische Mittel wie harmonische Mehrdeutigkeit und ihr kluger Einsatz von Klangfarbe und Dynamik führen zu Werken von großer dramatischer Wirkung. Sie war stets darauf bedacht, das Potenzial der Gesangsstimme und der Instrumente voll auszuschöpfen und gezielt einzusetzen.

Editorische Hinweise
Mehr als 100 Jahre nach der Erstveröffentlichung präsentiert der Inter-Note Verlag die erste moderne Ausgabe dieser herausragenden Komposition. Unsere Ausgabe wurde auf der Grundlage der Erstausgabe von Durand (1925) erstellt, offensichtliche Fehler und Unklarheiten wurden Unklarheiten wurden korrigiert, der Notensatz wurde teilweise an den heutigen Regeln der Textgestaltung und Lesbarkeit angepasst. Der
einzige verfügbare originale Klavierauszug von Durand war für zwei Klaviere gesetzt, was eine normale Probenarbeit fast unmöglich den normalen Probenbetrieb fast unmöglich macht, deshalb haben wir auch einen völlig neuen Klavierauszug herausgegeben, der die Orchesterpartitur auf ein Klavier reduziert.
Unser editorisches Prinzip „Living Urtext“ basiert auf der Erfahrung, dass auch in sorgfältig edierten Ausgaben immer wieder Fehler, Ungenauigkeiten oder Missverständlichkeiten auftauchen, ein URTEXT ist demzufolge nie fertig, sondern bleibt ein lebendiger editorischer Prozess. Da alle unsere Druckausgaben im „Print-On-Demand“ Verfahren hergestellt werden, also nicht in Großauflagen gedruckt werden, können wir immer auf das professionelle feedback der Anwender (Dirigenten, Insturmentalisten, Musikwissenschaftler, Musikpädagogen u.a.) reagieren und dieses in den herausgegebenen Text mit einfließen lassen.
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