Informationen zu "Canzoni alla Francese a Quattro Voci Per Sonare (daraus 6 Canzoni) für 4 Blockflöten (SATB) Partitur und Stimmen"
Komponist/Autor: Adriano Banchieri
Verlag: Edition Baroque GbR
Verlagsnummer: EBA5049
EAN: 9990901428519
ISMN: M-700391-73-7
Beschreibung
Adriano Banchieri wurde 1567 in Bologna geboren, trat mit 21 Jahren in den Benediktinerorden ein und legte drei Jahre später das Gelübde ab. In den ersten Jahren nahm er Kompositionsunterricht bei Gioseffo Guami (1542 1611) und war in verschiedenen Klöstern des Ordens als Organist tätig. Nach Aufenthalten in Venedig und Verona kehrte er nach S. Michele in Boso (bei Bologna) zurück (er war schon vorher dort als Organist tätig). Um 1615 gründete er die Accademia dei Floridi, die eine Vorläuferin der Accademia Filarmonica in Bolaogna war. 1613 wurde er zum Professor und 1620 zum Abt ernannt, im gleichen Jahr besuchte ihn Claudio Monteverdi. Er zog sich später auf das Kloster San Bernardo zurück und verstarb dort im Jahre 1634 an einem Schlaganfall.
Er nannte sich selbst Adriano di Bologna, er war allerdings eher unter dem Beinamen Il Dissonante bekannt. Sein Schaffen war sehr reichhaltig, er verfasste allein 50 musiktheoretische Publikationen. Er druckte als erster eine sogannte Spartitura (eine mit Taktstrichen versehene Partitur), benutzte sehr früh Ziffern und führte als erster den Begriff Basso-seguente ein. Er war auch einer der Allerersten, die dynamische Zeichen in die Stücke eintrugen (siehe Canzon Undecima). Er schrieb quasi frühe Sonaten, also freie Instrumental-Kompositionen, die nicht auf vokalen Modellen basierten, wie die Canzoni alla francese a4 1596 und die Fantasie overo Canzoni alla Francese 1603. In den Ec(c)lesiatiche Sinfonie von 1607 gibt es die Anweisung per sonarte & cantar mit klaren Transpositionsanweisungen im Basso seguente für Singstimmen und Instrumente, die Ausgabe ist durchgehend textiert. Er betätigte sich aber hauptsächlich mit seinen Kompositionen im musikdramatischen Bereich, er schrieb Madrigalkomödien, deren Texte selbst von ihm verfasst wurden.
Die Canzoni von 1596 liegen in vier Stimmbüchern vor (CANTO, ALTO, TENORE und BASSO).
Nach den Canzoni a quattro voci folgen zum Schluss noch drei 8-stimmige Kompositionen, die ich in diese Ausgabe aber nicht mit aufgenommen habe.
Die Canzonen folgen fast immer dem gängigen Schema, das Thema wird in einer Stimme vorgestellt und wird durch alle Stimmen geführt. Auffällig sind aber viele homophone Bereiche, die sehr madrigalesk wirken.
Diese Ausgabe ist für vier Blockflöten (SATB) konzipiert, daher waren nicht alle Canzonen geeignet, denn die Umfänge sind teilweise sehr groß. Alle sind eine Oktave nach oben transponiert, um dem 4-Fuß Tonraum der Blockflöten gerecht zu werden, einige mussten dann wieder nach unten transponiert werden um sie für SATB spielbar zu machen: Canzon Ottava (Quarte nach unten), Canzon Decima (Quarte nach unten).
Die Canzonen sind gut spielbar und klanglich sehr dicht, sie sollten in keinem Consort-Schrank fehlen.
Olaf Tetampel, Bremen im Sommer 2025
Inhalt:
Canzon Prima 'La Rovattina.'
Canzon Seconda. 'L'Ardina.'
Canzon Terza. 'La Galuppa.'
Canzon Ottava. 'La Banchierina.'
Canzon Decima. 'La Feliciana.'
Canzon Undecima. 'La Organistina Bella.' In Echo.