Informationen zu "6 Duetti op.23 für 2 Altblockflöten in F Spielpartitur"
Komponist/Autor: Michel Corrette
Verlag: Edition Baroque GbR
Verlagsnummer: EBA1300
EAN: 9990901428526
ISMN: M-700482-50-3
Beschreibung
Michel Corrette wurde 1707 in Rouen geboren und verstarb 1795 in Paris im Alter von 88 Jahren. Sein Vater, von dem keine Lebensdaten bekannt sind, war ebenfalls Komponist und Organist. Über Correttes Leben sind nur bruchstückhafte Informationen überliefert. Die erste bekannte Erwähnung stammt aus dem Jahr 1726, als er sich um das Amt des Organisten an der Kirche St. Marie Magdaleine bewarb. 1733 heiratete er. Später bezeichnete er sich als Ritter verschiedener Orden und war als Organist an mehreren Höfen tätig. 1780 wurde er zum Organisten des Herzogs von Angoulême ernannt.
Corrette war ein äußerst produktiver Komponist, Instrumentalist und Lehrer. Durch seine vielfältigen Tätigkeiten wurde er wohlhabend, was bei seinen Musiker-Kollegen Eifersucht hervorrief. Über den ebenfalls sehr produktiven Boismortier wurde gesagt: Glücklicher Boismortier, der mit flinker Feder jeden Monat ohne Mühe einen Band hervorbringt. Seine Antwort darauf war: Ich verdiene Geld. Corrette wurde nachgesagt: Corrette hat viel komponiert, aber alle seine Werke sind vor ihm gestorben. Leider ist seine Antwort nicht überliefert.
Er schrieb Schulwerke für zahlreiche Instrumente, besonders hervorzuheben sind seine beiden Violinschulen (1738 und 1782), in denen er den italienischen und französischen Stil miteinander vergleicht und auch verbindet.
Sein kompositorisches Werk ist ungemein bunt. Bis auf die Oper hat er nahezu alle Genres bedient. Allerdings ist sein Gesamtwerk nicht vollständig bekannt, da viele Werke verschollen sind. Es gibt Werke mit Opus-Zahlen sowie Werke, die nur nach dem Entstehungsjahr geordnet werden können. Die vorliegende Sammlung trägt den Titel: VI Duetti a due violini, ò à flauti traversi, op. 23, ist jedoch nicht datiert. Op. 20 (Les Délices de la Solitude) stammt etwa aus dem Jahr 1739, Op. 25 (Sonates pour le Clavecin) aus ca. 1742, was auf eine Drucklegung des Opus 23 um 1740 hindeutet.
Die Duette des Titels entpuppen sich im Inneren der Druck ist in Partiturform gehalten als Sonaten. Sie bestehen aus drei bis fünf Sätzen, die eine Vielzahl von Tanz- und freien Formen enthalten. Der Beginn ist immer mit Ausnahme der zweiten Sonate ein langsamer Satz, der Schlusssatz dagegen ist immer schnell. Die letzte Sonate endet mit einer Ciacona, die auch von der Länge den Höhepunkt darstellt.
Die Ausgabe ist für zwei Altblockflöten in F gedacht, was einige Transpositionen erforderlich machte. Die Traversflöte hat den tiefsten Ton D, was eine Terztransposition für die Blockflöte nahelegt. Bei allen Sonaten bis auf die erste funktioniert dies gut. Diese steht in d-Moll, was nach einer Terztransposition die unbequeme Tonart f-Moll ergeben würde, g-Moll liegt viel besser, hat aber dann sehr unangenehme Höhen an einigen wenigen Stellen, die transponiert wurden, wie im Kritischen Bericht zu sehen ist.
Olaf Tetampel, Bremen im Sommer 2025
Inhalt
Sonata I. Capriccio. Adagio Allegro. Adagio. Allegro. Adagio. / Corrente. Allegro / Aria. Andante. / Canone. Allegro.
Sonata II. Largo. / Fuga. Allegro. / Aria Ia. Affetuoso. / Aria IIa. Affetuoso. / Giga. Allegro.
Sonata III. Capriccio. Adagio. / Allemanda. Allegro Assai. / Largo. / Tempo di Minuetto.
Sonata IV. Adagio. / Allegro. / Largo. Dolce. / Tempo di Minuetto.
Sonata V. Adagio. / Fuga da Capella. Allegro. / Adagio. / Tempo di Gavotta. Moderato.
Sonata VI. Recitativo. Largo Staccato. / Capricio. Allegro. Adagio. / Ciacona. Vivace.